Die schwierigste Aufgabe ist gelöst:
Der Chanter(Spielpfeife) ist fertig gedrechselt, der Innenkonus 1:20 passt und der Blowpipe-Stock ist auch schon dran. Besondere Schwierigkeiten machte der Konus, da ich nicht im Besitz teuerer Spezial-Reibahlen bin. So wurde die Bohrung erst einmal stufenweise von 4mm auf 22mm in 2mm Schritten pro cm ausgeführt. Zum Ausreiben hab ich mir dann aus einem Stück 2,5mm V2A-Blech mit der Stichsäge eine "Reibahle" ausgesägt und damit dann in relativ langwieriger Handarbeit die Stufen ausgerieben. Die Maße (Länge, Lochabstand, Bohrung) sind alle von einem Polypenco Chanter von Warmac abgenommen. Eine Sohle aus Messing ist fertig gedreht und montiert.
Meine Selbstbau Reibahle aus V2A-Stahlblech.
Anfertigungszeit ca. 4 Stunden. Material:
Stahlblech 2,5mm, Ein vermurkster Chanter-Stock von irgendeiner vorherigen Tröte, 4 Stichsägeblätter, 1/2 Schachtel Zigaretten und mindestens 4 Bier zum Frustabbau.
Irgendwie müsste das Verhältnis von Urlaubs- zu Arbeitszeit umgekehrt proportional sein (der Urlaub war wieder viel zu schnell vorbei).
Nun kann es mit der Great Highland Pipe weitergehen. Die Kanteln sind zurechtgesägt und werden nun rund gedrechselt, damit ich sie anschließend im 3-Backen Futter einspannen und bohren kann.
Das Oberteil eines Tenor Drones ist fertig gedrechselt und geschmirgelt. Die äußere Form entspricht teilweise Bildern aus dem Bagpipe Museum und teilweise entspringt sie auch der eigenen Phantasie.
Die drei Drone Oberteile sind fertig. geschmirgelt, geölt und poliert. Die Maße (Länge, Bohrungsdurchmesser) sind von meiner Great Highland Pipe von Robert Gillanders abgenommen.
Das Bass Drone, gedrechselt, gebohrt, geölt und poliert. Momentan stelle ich mir noch die Frage, wie bzw. aus was ich die Reeds machen soll. Für Arundo Donax scheint es mir in Schottland etwas kalt zu sein. Das Schilf wächst doch normalerweise in Spanien, Italien und Südfrankreich. Aber der Seeweg nach Frankreich ist ja nicht weit und da die Stewards anno 1714 in Italien weilten, gehe ich davon aus, dass die ersten schottischen Dudelsäcke durchaus mit Reeds aus Arundo Donax ausgestattet waren.
Die gesamten Holzteile sind soweit fertig. In den Drones und dem Chanter stecken bereits die Reeds. Die Blow-Pipe braucht noch ein Ventil (natürlich aus Leder). Das ganze Holz ist weder gebeizt noch lackiert. Wenn mein Rest Leder von der Smallpipe noch ausreicht, dann geht's jetzt über den Bag.
Das Leder hat noch gereicht.
Eigentlich wollte ich den Bag ja aus natur gegerbten Schafleder machen, aber als ich den Preis für ein passendes Stück erfahren habe, ist's dann doch beim schwarzen Kalbsnappa geblieben. Jetzt fehlt eigentlich nur noch das Mundstück. Dafür hab ich aber noch kein passendes Material (ich denke da entweder an Kuhhorn oder Bein). Ob die Pipe noch ein Cover bekommt weiß ich auch noch nicht, denn der Kontrast vom weißen Holz zum schwarzen Leder gefällt mir eigentlich recht gut.
Endlich war wieder etwas Zeit zum basteln.
Die Great Highland Bagpipe hat jetzt ein Mundstück aus Hirschhorn. Ich hab da ein ganzes Geweih für 10 Mark auf dem Flohmarkt bekommen. Die Ringcaps, auch aus Ahorn sind gedrechselt und an den Drones angebracht. Der Klang ist meiner Meinung nach hervorragend, nicht ganz so durchdringend wie der meiner Gillanders Pipe sondern eher etwas lieblicher.
