Smallpipe in A

30.05.2001
Der Bau der Smallpipe kann beginnen. Auf dem Foto der Chanter in "A" diesmal nicht selbst gedrechselt sondern direkt aus Schottland in feinstem African Blackwood mit Kunststoff-Chanter-Reed, um Feuchtigkeitsproblemen bei mundgeblasenem Bag vorzubeugen.
30.05.2001
Die Blowpipe aus Kirsche mit PVC-Mundstück.
Das Holz wurde etwas dunkler gebeizt, damit es farblich zum Chanter aus Grenadill passt.

01.06.2001
Der Bag aus Kalbsnappa wie immer vom Lederhaus.
Der Drone-Stock ist fertig gedrechselt, ebenfalls dunkel gebeizt und bereits im Bag eingebunden. Ebenfalls fertig sind der Blowpipe-Stock und der Chanter-Stock.

Beim Chanter-Stock habe ich die sogenannte "Splitted-Stock" Methode verwendet, d.h. der Chanter-Stock ist zweigeteilt, so dass die Windkapsel immer am Chanter verbleiben kann und somit ein kaputtgehen des Reeds vermieden wird.
Für jeden weiteren Chanter muss jedoch ebenfalls eine Windkapsel gedrechselt werden.
08.06.2001
Die Rohlinge für die Drones sind rund gedrechselt und können jetzt gebohrt werden. Der Bohrer ist ein Schlangenbohrer mit 6 mm Durchmesser.
Die Stimmung der Drones soll einmal A, D, A werden. Da ich keinerlei Baupläne für eine Smallpipe habe, werde ich das Tenor A-Drone so lange wie den Chanter machen, das Bass-A etwa doppelt so lang, und das Tenor-D irgendwo dazwischen ansiedeln, die Stimmerei vor der Endbearbeitung (beizen, polieren etc.) vornehmen, damit ich eventuell noch Änderungen an den Maßen vornehmen kann. (Hoffentlich sind die Dinger erst mal zu lang, denn wieder drandrechseln geht nicht).

13.06.2001
Die äußere Form nimmt langsam Gestalt an. Es ist gar nicht so einfach, mit meiner Baumarkt-Drechselbank Teile mit einem so kleinen Durchmesser (17 mm) und fast 30 cm Länge zu bearbeiten, ohne eine größere Menge Brennholz zu produzieren.
13.06.2001
Wie ich es vermutet hatte, war das D-Drone zu kurz. Es ist jetzt genauso wie das Bass-Drone 3-teilig. Auf dem Bild rechts entstehen gerade die Ringcaps. Auf der Drehbank liegen noch zwei Ringe, die ich noch an den Drones anbringen muss. Die Ringe und die Ringcaps sind aus Alu.
(ist zwar nicht gerade stilecht, aber ein anderes Material hab ich zur Zeit nicht.) Wenn es richtig poliert ist, dann schaut's gar nicht mal so schlecht aus und öfter putzen als mein versilbertes Saxophon werd ich die Dinger wohl auch nicht müssen.

14.06.2001(Frohnleichnam)
An so einem Feiertag und einem freien Tag davor und danach freut sich das Bastlerherz. Die Drones sind montiert, die Dronereeds aus Alu-Rohr und Aufschlagzungen aus Kunststoff von Blisterverpackungen (war glaub ich der Marderschreck für mein Auto drin) sind eingesteckt und das Stimmen per Mund hat auch gut geklappt, was nicht heißt, dass die Dinger im Drone Stock nicht noch mal nachgestimmt werden müssen. Die Sache mit der 6 mm Bohrung war auch nicht ganz das wahre. Jetzt stecken in den Drones Röhrchen aus Alu (6x1mm) vom Baumarkt, und die Sache funktioniert.

14.06.2001(Frohnleichnam)
Der Rohbau ist fertig und funktioniert. Dass die Smallpipe in A spielt kann ich jetzt auch mit Gewissheit sagen, da ich seit kurzem im Besitz eines Elektronischen Stimmgerätes bin. (Das heißt aber auch, dass ich meinen Böhmischen Bock noch einmal nacharbeiten muss, denn der spielt alles bloß kein F)
Übrigens muss ich meine Aussage von der Planungsseite über Pakistanische Firmen revidieren, denn gestern konnte ich vom Zoll eine Smallpipe der Fa. Rhythm Industries in Empfang nehmen. (Bestellt und Bezahlt hatte ich das Ding am 6. März!!!) Aber mehr zu der Pakistan-Story später und auf einer eigenen Seite.

15.06.2001
Der Kampf mit der Nähmaschine hat wieder begonnen. Das sind so die Momente, wo mich keiner von der Seite anreden darf. Das Schwierigste, das Einnähen der Tüllen für den Drone-Stock und den Blow-Pipe-Stock, hab ich geschafft. jetzt müssen noch an der hinteren Seite die Fransen ran und dann das ganze von links zugenäht werden.
15.06.2001
Und wieder eine Tröte mehr.
Langsam weiß ich schon nicht mehr, wo ich die ganzen Quitschtüten noch unterbringen kann. Das Treppenhaus hängt schon voll, aus dem Wohnzimmer wurden meine "Meisterwerke" verbannt. - Bleibt nur noch das Gästezimmer. -  Da hab ich noch die eine oder andere Stelle entdeckt, wo sich ein Dudelsack noch ganz dekorativ an die Wand hängen lässt.