So fing alles an!
- oder die unendliche Geschichte einer Great Highland Pipe -

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So sah die GHB unmittelbar nach dem Kauf aus

Aufgelaufene Kosten:

  • Dudelsack                 425.- mit Versandkosten

  • Reeds in Summe        210.-

  • Chanter                     390.-

  • Canmore Bag            400.-

  • Schwarzer Samt          30.-

  • Wolle und Fransen     25.-

  • dann noch ca. 20 Arbeitsstunden

  • und eine Bienenwachs Designer Kerze
    (für meine Frau unbezahlbar)

Dafür hätte man auch schon einen echten schottischen Dudelsack bekommen. Aber was soll man dann mit seiner Freizeit anfangen??

 

 

 

 

 

 

 

 

Und so sieht die GHB jetzt aus!

Mein erster Dudelsack Juni 2000

In e-Bay ersteigert für 399.- Mark als "echt schottischen Dudelsack"
Leider war's nur ein billiger Nachbau aus Pakistan und außer ein paar gottsgrässlichen Tönen war dem Ding nichts zu entlocken.

Nun packte mich der Ehrgeiz und das Ding wurde erst einmal in seine Bestandteile zerlegt. Ein Blick in die Drones zeigte dann:
Alle Bohrungen voller Späne!

Also ab in den Keller, einen Stahlstab in die Bohrmaschine gespannt, vorne Sandpapier aufgeleimt und die Löcher saubergeschmirgelt

Nachdem kein Spänchen mehr zu sehen war, wurde das Sandpapier durch Wolle aus dem Handarbeitskasten meiner Frau ersetzt, diese mit dem Wachs einer (weißt Du wie teuer die war?) Designer Bienenwachskerze , die bis dato Ihr Leben in einem Blumengesteck auf dem Esszimmertisch fristete, eingerieben - und  dann die Bohrungen damit poliert.

Die Drones wurden nun wieder zusammengebaut, die Schilf-Reeds eingesteckt, der Chanter Stock mit einem Korken geschlossen, der Sack aufgeblasen - und-

Das Ergebnis war grauenhaft!!

Total genervt suchte ich nun im Internet nach Tipps und Hinweisen, wie man denn so ein Ding zum Spielen bringt.

Ein Anruf bei Reinhold Ege ( www.macege.de ), dem ich meine Probleme schilderte entlocke ihm wahrscheinlich nur ein mitleidiges Lächeln und sein erster Rat war, das Ding als Verzierung an die Wand zu nageln. Er erklärte sich dann aber doch dazu bereit, mir ein paar DroneReeds und Chanter Reeds zuzusenden (Vielen Dank auf diesem Wege).

Zwischenzeitlich vergaß ich das Instrument für einen heißen Sommertag im Auto. Mit dem Erfolg, dass der gesamte Lack an den Drones, der Blowpipe und dem Chanter große weiße Blasen austrieb. Nun hieß es also: Alter Lack runter, das Holz neu einlassen und versiegeln. Einen Vorteil hatte die Sache. Die Pfeifen sind jetzt nicht mehr so hässlich rotbraun und mein Rücksitz wurde auch mal gründlich gereinigt. 

Die Drone Reeds waren ein Schuss in den Ofen, was aber garantiert nicht an der Qualität der Reeds sondern vielmehr am Dudelsack gelegen hat. Chanter Reeds waren in der Lieferung Gott sei Dank auch mehrere dabei und beim letzten klappte dann auch das abschaben und es kam ein Ton aus dem Chanter heraus.

- Nur -

wie sich später herausstellte - der Falsche.

Also wieder ab in's Internet, Suchbegriff  Dudelsack eingegeben

Diesmal verschlug es mich auf die Seiten von Michael Hofmann
( www.bagpipe.de )

Ein kurzer Blick auf den Kontostand und dann nix wie ab auf die Bestellseite.

Kurze Zeit später trafen dann ein:

  • Ein neuer Chanter aus Polypenco (Holz war mir zu teuer)
  • Ein Satz Sheperd Plastic Drone Reeds
  • Ein Clanrye Kunstoff Chanter Reed
  • Ein Lehrbuch für den schottischen Dudelsack von Reinhold Ege

Die schönen neuen Teile wurden auch sogleich eingebaut, die Löcher im Chanter mit Klebeband verschlossen, der Sack aufgeblasen und die Drones gestimmt.

Und nun ca. 6 Wochen nach dem vermeintlichen Schnäppchen in e-Bay -

der erste Erfolg!

Aber

Nach ca. 30 Minuten üben mit dem Lehrbuch (was sowieso schon ziemlich schwer war. Ich kann nämlich keine Noten) lösten sich die Nähte des Ledersackes in Wohlgefallen auf.

Also wieder ab auf die Bestellseite und weil ja eh' schon alles aus Kunststoff war, einen Canmore Bag aus Goretex bestellt.

Zu Guter Letzt musste ich mich auch noch mit unserer Nähmaschine auseinandersetzen, um ein schwarzes Samtcover mit weißen Wollfransen zu nähen. (Gar nicht so einfach der Umgang mit einer Nähmaschine) Denn der rote Schottenmusterbeutel aus Kunstfasern war auch nicht so nach meinem Geschmack.

Eine selbst eingedrehte Kordel mit Fransen aus schwarzer und weißer Wolle rundete nun das Gesamtbild ab. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, fehlt links die Quaste. Sie ist kurz vor dem fotografieren unserer Katze "Susi" zum Opfer gefallen.

Und jetzt, wo das Ding endlich richtig funktioniert, darf ich nicht drauf spielen, weil Marion (meine bessere Hälfte) und unsere Katzen der Meinung sind, dass dieses Instrument viel zu laut ist!

Deshalb baue ich jetzt Dudels, die einem, wie mein Sohn sagt, nicht die Ohren vollplärren.